Automatisierung der Transportplanung: Next Level mit Smartlane
CEO Monja Mühling und Dr. Thomas Fischer sprechen darüber, wie Smartlane mit automatisierter Transportplanung Stückgut effizienter macht und LKWs besser auslastet.
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Tom: Heute treffe ich Monia Mühling aus München. Monia hat Smart Lane mitgegründet, die eine KI beseelte Lösung entwickelt haben zur Optimierung der Transportlogistik.
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Ist schön, dass du da bist, Monja. Jetzt erklär mir doch mal Smartlane. Was macht denn Smart Lane? Das klingt auf jeden Fall intelligent, was ihr tut, das ist es auch.
Monia: Ja, wir machen KI basierte Transport Optimierung, das ist im Endeffekt eine Cloud basierte Software, die wir entwickelt haben über die letzten Jahre, speziell bezogen auf einen Fall, den wir jetzt sehr sehr weit schon automatisieren und optimieren können, und zwar die Display Position in der Stückgutlogistik.
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Und das ist für Speditionen und Transportlogistiker im Sammelgut oder Stückgutgeschäft eben die Lösung, um eben zu automatisieren und aber auch eben zu optimieren. Und warum braucht es das, was machen die, die es nicht haben, die machen den Prozess noch sehr sehr manuell, also die haben meist also unsere Kunden sind so groß, dass sie ein Transportmanagementsystem mindestens im Einsatz haben, das heißt eine Datengrundlage haben.
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Und dann hat ein Disponent, den es immer noch gibt, der über 30 Jahre lang diesen Beruf erlernt hat, der erarbeitet dann über 6 Bildschirme hinweg sich seinen Liefertag und plant sozusagen 2300 Lieferungen auf circa 100 Fahrzeuge und schaut dann, wie Sendungen und Abholungen zusammen auf bis siebeneinhalb bis 40 Tonner eben disponiert werden können.
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Und das ist schon sehr hochkomplex. Also die haben sehr, sehr viele Daten eigentlich vorliegen, aber eben nicht im System. Vieles weiß der Disponent im Kopf, und wir digitalisieren speziell sein Wissen und bringen das in unsere Algorithmen.
Tom: Jetzt hattest du gesagt, KI Cloud basiert, das klingt ja schon mal gefährlich. Was genau ist das, ist das eine Oberfläche, eine Plattform, und dann kann man seine Daten da eingeben oder Routen eingeben, oder wie genau funktioniert das?
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Monia: Es funktioniert über eine Schnittstelle, also es ist eine Cloud-basierte Software, die man über übers Frontend nutzen kann. Über unseren Showcase, da präsentieren wir dem Kunden ja auch im Erstgespräch schon mal was können wir mit seinen Transportdaten eigentlich machen, aber es geht mehr darum den Kunden in seinen Systemen, die er bisher nutzt mit einer Intelligenz zu unterstützen. Also es ist eine Art Plug and Play KI für Mittelständler und das macht das natürlich sehr sympathisch, weil wir es im bestehenden operativen Prozess implementieren können.
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Wir müssen keine großen Prozesse ändern oder keine großen Änderungen im Prozess vornehmen, und das heißt, wir werden über Schnittstelle ans Transportmanagementsystem angebunden und können da unsere Intelligenz zuliefern.
Tom: Und worin steckt die Intelligenz? Was ist das? KI?
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Monia: Die steckt in den selbst lernenden Algorithmen im Hintergrund eben, wir sammeln über 250 Daten oder Parameter eine spezielle Konfiguration für einen Use Case, den nehmen wir in einem ersten Schritt im Onboarding im Grunde manuell auf und konfigurieren die die Algorithmen so, dass er für den Use Case spezifisch passt. Jetzt sind aber diese Annahmen natürlich getrieben vom Disponenten aus dem Fachwissen, aus der Erfahrung heraus.
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Und Smartlane lernt jetzt im täglichen Betrieb, natürlich auch auf Basis von historischen Daten, aber auch auf der Basis dessen, was er immer reoptimiert. Wir erkennen praktisch Muster, wie zum Beispiel das Thema Lieferzeiten, wenn wir sagen, der Disponent meint bei Kunde XY braucht der Fahrer immer 12 Minuten und das sehen wir einfach im Betrieb, in der in den täglichen Optimierung stimmt so nicht, also der braucht irgendwie genau 14 Minuten oder er braucht nur neuneinhalb Minuten, dann können wir für Kunde XY mit Anzahl zum Beispiel 2 Paletten und exakt so annehmen und das lernt Smartlane dann eben über die automatisch.
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Tom: Aber dann, da muss ja keiner von euch mehr sitzen und sagen, Ah, es sind nicht 12, sondern 9 Minuten, sondern das macht das System dann automatisch.
Monia: Ja, das ist genau das was Selbstlernendes dabei ist.
Tom: Was ist der Benefit ist, dass die Prozesse optimiert sind, das Zeit gespart wird oder was ist der Benefit für den Kunden?
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Monia: Der Benefit ist ganz klar betriebswirtschaftlich. Auf der einen Seite, also wir generieren Einsparungen, und zwar in der Form, dass wir tatsächlich über allein einen Optimierungslauf über einen Proof of Concept, den wir mit dem Kunden machen, schon aufzeigen können, wie effizient ist eigentlich die Disposition jetzt, Stand heute, wenn wir den neuen Fall Smartlane Fall gegeneinander halten, dann ist das schon sehr, sehr visuell darstellbar und mit Kosten zu unterlegen.
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Wir geben dann das in exakten Euros aus, was wir glauben der Kunde hätte an diesem Tag einsparen können, wenn er Smartlane in der Disposition verwendet hätte. Und das sind zum Teil bis zu 20% der operativen Kosten wirkliche Fahrzeuge. Ja, wir haben schon wie gesagt auch 16 Fahrzeuge von 100 praktisch mal eingespart, das ist komplett unterschiedlich wo wir wieviel rausholen, deswegen ist es immer gut zu sehen, was können wir für einen einzelnen Kunden generieren, eine Kosteneinsparung in einem Proof of Concept.
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Entsteht aber auf dieser Einsparungsseite auch gegenüber noch dieses Thema unterstützen also dieses Thema wachsende, ja sendungsvoluminal gerade im Stückgut Bereich und dazu noch dieser Fachkräftemangel von Disponenten und Fahrer, das übereinzubringen, diese Komplexität und diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, da sind wir der Digitalisierungspartner und wir begleiten die Kunden eben dorthin.
Tom: Jetzt kann ich mir vorstellen, die Disponenten finden das aber nicht immer gut, oder wenn ihr kommt.
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Weil im Zweifel nehmt ihr denen ja den Job weg, oder? Oder erweitert man mindestens den Job, den sie tun?
Monia: Also man hat mit verschiedensten Personen zu tun und ich glaube, da können wir mittlerweile auch aus Erfahrung sprechen, dass wir da die Angst auch von Tag 1 eigentlich sofort auch nehmen können, die Disponenten, die mit Smartlane arbeiten oder die auch uns kennen und uns sehen und mit uns sprechen, die denken nicht, wir können da, die sind eher begeistert, also die sehen, wie stark sie entlastet werden in Wirklichkeit zu automatisierenden Aufgaben.
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Ja, das ist einfach was, was täglich Routinetätigkeiten, die wir wegautomatisieren können, entlastet sie dann für die speziellen Themen. Also es gibt ja genauso noch Kundenanforderungen, die wir nicht digitalisieren können im ersten Schritt und Telefonate können wir nicht machen, Herausforderungen machen, dieses Thema auch Empfehlungen zu gehen Richtung Geschäftsführung, all die Sachen, die der Disponent dann eigentlich dessen Aufgabe wird dadurch eben auch aufgewertet.
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Also wir können ihm ermöglichen, ganz Grundlage zu haben aufgrund der Daten, die wir dann eben optimiert auch ausgeben.
Tom: Also Monja, wie sieht denn so ein typischer Anwendungsfeld aus, was ist denn so ein typischer Kunde von euch?
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Oder der ideale Kunde, vielleicht.
Monia: Der ideale Kunde. Das ist ein Mittelständler, der entsprechend ja eine Stückgutspedition ist. Ein Mittelständler mit mindestens einem Standort, also aufwärts, ist gerne keine Grenzen gesetzt, Inhabergeführt, kurze Entscheidungswege bestenfalls hat eben auch eine gewisse Datengrundlage, mindestens ein Transportmanagementsystem im Einsatz und ist vor allem in der Stückgutspedition unterwegs. Also Stückgutgeschäft ist unser Fokusmarkt aktuell in der wir ganz gezielt die Prozesse in der Transportplanung, also Disposition, automatisieren können.
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Ein Beispiel ist, zum Beispiel hat man international, die haben 2 Standorte und Paderborn, Ibbenbüren und an einem Standort über 70 Fahrzeuge beispielsweise für die Stückgut, für den Stückgutbereich eben im Einsatz, und da haben wir Smartlane ja schrittweise über einen Smartlane Stufenplan, nennen wir das integriert und begleiten die heute noch auf ihrem Weg eben auch in die ja finale Version der Digitalisierung.
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Tom: Was erzielt ihr typischerweise für Einsparpotenziale oder was sind so die die harten Ergebnisse, die ihr erzielt, die Keyfacts?
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Monia: Genau, ja, wir erzielen so bis zu 20% Kosteneinsparung auf operativer Seite heißt tatsächlich eingesparte Fahrzeuge, die von der Straße weggenommen werden beziehungsweise jetzt im gestiegenen Sendungsvolumenszenario gerade Stückgut ist, geht es momentan sehr, sehr unter Druck durch die Corona Pandemie im B2C-Geschäft deutlich mehr gestiegen. Wir können bis zu 21% mehr Ware auf die Straße bringen, das ist momentan viel eher das was das Geschäft ausmacht und Ressourcen besser zu verwenden, besser zu allokieren.
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Tom: Also ich brauch weniger LKWS.
Monia: Ja genau im Endeffekt gleiche Kapazitäten, vorliegend aber besser ausgelastet. Wir identifizieren, dass manche Fahrzeuge nach einem Optimierungslauf, können wir schon aufzeigen, dass dies oder jenes Fahrzeug zu 80% nicht ausgelastet war, was natürlich verlorenes Geld und aber auch ja fehlende CO 2 Einsparung, die man hebeln könnte eben auch darstellen und auf der anderen Seite gibt es die Disposition Zeitersparnis, also bis zu 90% der Dispositionszeit kann man mit Smartlane einsparen, weil Teile der manuellen Arbeit, die jetzt bisher gemacht werden eben stark reduziert werden können.
9:55
Tom: Jetzt habt ihr ja Kunden auch mit vielen 100 LK WS und ab wann lohnt sich das denn, wenn ich 56 oder 10 LKWS im Einsatz habe oder ab wann würdest du sagen kann man das spürbar verbessern?
Monia: Ja unsere Zielkundengruppe beginnt auch so ab 20 Fahrzeuge aufwärts für den Stückgutbereich an einem Standort und natürlich gibt es dann auch kleinere Standorte, größere Standorte, es gibt ja Kunden bei uns, die haben über 50 Standorte die unterschiedlich groß im Stückgutgeschäft unterwegs sind und.
10:25
Und da lohnt es sich so ab 20 Fahrzeugen deutlich und wir können auch drunter irgendwann noch zuliefern. Das hängt dann eher an unserem Geschäftsmodell.
Tom: Ja und womit verdienst du Geld?
Monia: Wir verdienen mit einem Lösungsvertrag Geld, also wir verkaufen jetzt nicht nur unsere Technologie, wir geben ein Paket drüber, das ist Smartlane mit der Technologie und unser Wissen für die Digitalisierungsroadmap, auf der wir unsere Kunden begleiten. Das heißt so eine Full Service Lösung im Endeffekt.
10:55
Tom: Und da hat man jährliche Gebühren, weil es eine Cloud Lösung ist?
Monia: Genau, pro Standort zahlt man da schon einen guten fünfstelligen Betrag, mindestens eben eher auch zum Teil auch mal aufwärts, wenn es ein richtig großer Standort ist.
11:07
Und hat man aber daraus hat man aber eben auch dann entsprechend einen 6 bis siebenstelligen Ersparnisbetrag weder auf der anderen Seite gegenliegen.
Tom: Also ich investiere fünfstellig und kriege sechsstellig?
Monia: So ungefähr soll die Rechnung sein.
Tom: Aber das ist doch herrlich.
Monia: Der Return on Invest ist sehr groß, ja, und das ist auch sehr schnell amortisiert. Ich habe da vorne eine Schaukel gesehen in eurer coolen Location sollen wir das einmal ausprobieren, das würde ich gerne.
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Tom: Ja, Monja, erzähl doch mal. Wie bist du denn auf die Idee gekommen Smartlane zu gründen? Das ist ja jetzt nichts, was man so unter der Dusche einem einfällt, oder kommst du aus dem Speditionsbereich?
Monia: Nein, auch nicht, also beides nicht, ich bin gefragt worden, also ich habe das über die technische Universität München, an der ich studiert habe, das Team kennengelernt.
12:00
Dann haben die mich gefragt, was ich nach meinem Studium mache und entsprechend bin ich überhaupt erst dazu gekommen, Smartlane mitzugründen aber München hat ja auch eine florierende Gründerszene, gerade auch rund um die Universitäten in München.
Tom: Aber beschreib doch mal, wie ist so das Wesen der Gründerszene in München?
12:23
Monia: Also ich sehe es natürlich vielleicht ein bisschen subjektiv. Ich sehe natürlich, dass die Münchner Gründerszene sehr groß ist und vor allem Tech getrieben ist. Also ich liebe, dass unser Standort auch sehr viel B2B Startups eben hält und eben überhaupt aufbringt und ich habe das Ökosystem in Gründerszene in München eben als sehr wertvoll empfunden, auch schon zum Gründungszeitpunkt, aber auch jetzt heute immer noch mit dem Netzwerk, das man da hat.
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Und Unternehmertum eben. Wir kommen von der TUM und haben da so unsere unsere ersten Gehversuche gemacht, auch an der Unternehmertum, und das hat uns schon geholfen, also wir finden, es ist ein tolles Ökosystem, starkes mit einer starken Wirtschaft auch im Rücken, und ich glaube, das füttert sich so gegenseitig.
Tom: So, jetzt wollen wir noch ein bisschen den Menschen Monia kennenlernen und ich habe jetzt so ein paar schnelle Fragen an dich. Bier oder Wein?
Monia: Wein.
Tom: Berge oder Meer?
Monia: Meer.
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Tom: Auto oder Bahn?
Monia: Auto.
Tom: Fleisch oder Gemüse?
Monia: Gemüse.
Tom: Deine App Empfehlung?
Monia: Meine App Empfehlung ist Klick up.
Tom: Klick up, was macht Klick up?
Monia: Klick up ist ein Organisationstool, also kannst Listen kannst Notes alles an einem Platz eigentlich organisieren.
Tom: Welchen Tipp hast du für Gründerinnen oder Gründer?
Monia: Durchhalten also das ist ein zentraler Tipp, durchhalten hat sich für mich immer schon ausgezahlt.
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Und das zu hinterlegen mit viel lernen, lernen wollen, sich anpassen wollen, aber auch dann mal durchsetzen, wenn es drauf ankommt.
Tom: Und was war die beste Empfehlung, die du jemals bekommen hast? War das Durchhalten?
Monia: Nee, die habe ich nicht gesagt bekommen, die habe ich selbst erlernen müssen auf die harte Tour.
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Die beste Empfehlung, die ich bekommen habe, ist ja lernen auch von anderen. Also das habe ich erst lernen müssen. Ich habe gedacht, ich kann irgendwie alles selbst lernen, aber man guckt sich einfach auch am besten was ab von anderen, die es schon mal gemacht haben.
Tom: Was wolltest du denn mal als Kind werden, nicht Gründerin für Stückgut Digitalisierung?
Monia: Nein, tatsächlich nicht, also keine KI basierte Transportoptimierung wollte ich nicht von Anfang an machen. Von Grund auf, vom Kind auf war jetzt kein konkreter Wunsch da, ich wollte tatsächlich immer das Ziel haben, ja, zu studieren und dann einen Job zu machen, in dem ich ein Team führen kann.
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Und das war irgendwie viel mehr der Antrieb, weil ich gehofft habe, etwas zu bewegen. Und es war nicht sofort mit Gründen oder mit Ki basierter Transportoptimierung verknüpft.
Tom: Und wo soll es hingehen, was ist so deine Idee für die nächsten 3 Jahre?
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Monia: Wir sind ja jetzt ganz speziell in einem Fokusmarkt unterwegs. Wir möchten das viel größer aufziehen. Wir möchten jetzt über Gesamttransportwege auf der Straße natürlich gehen über Netzwerkflussoptimierung, das heißt zentral verschiedene Hubs miteinander verbinden, nicht nur ein Hub im Nahverkehr und dann eben somit auch verschiedene Transportmodi irgendwann abbilden in einer Intelligenz, die es weltweit nur einmal geben wird, die komplett alle Transportmodi optimieren kann in einem Netzwerkfluss sozusagen.
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Tom: Monja, es war toll, dass du da warst. Vielen Dank. Ich finde es eine super spannende Lösung und jeder, der eine Spedition hat oder LKWs hat, sollte dich anrufen. Bevor ich dich verabschiede, würde dich bitten auf unser Start Wall of Fame zu unterschreiben und da gehen wir jetzt mal zusammen hin.
Monia: Sehr gerne.
15:56
Tom: Schau mal Monja, hier ist unser Wall of Fame. Es ist noch ein bisschen Platz, die wächst stetig, du hast ja die freie Auswahl.
Monia: Vielen Dank für die Ehre, ich freue mich sehr.











