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Von generative AI bis Custobots… IT-Trends: Welcher Bereich hat welche Zukunft (2024)?

Diese IT-Trends sollten Sie für 2024 auf dem Schirm haben! Eine aktuelle Studie zeigt, an welchen Themen CIOs 2024 und in Zukunft nicht vorbeikommen.

Welche IT-Trends werden für Unternehmen 2024 wichtig? Das Analystenhaus Gartner stellt wie jedes Jahr seine Top-Themen vor: In einem Leitfaden mit zehn IT- und Technologie-Trends, die den Herausgebern zufolge den größten Einfluss auf Unternehmen haben werden. Mittelstand Heute fasst die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen.

Trend 1: KI-gestützte Entwicklung

Trend 1 der wichtigsten Trends für Unternehmen umfasst die Software-Entwicklung mit KI. Ihr Vorteil: Sie führt Softwareingenieure intelligent durch Entwicklungs-Prozesse. Dafür nutzt die KI gewonnene Einsichten aus Millionen von anonymisierten Codemustern (Machine Learning). Auf Grundlage dieser Daten empfiehlt sie Software-Entwicklern die richtigen Tools und Pattern für bestimmte Situationen – insbesondere zum Entwerfen, Codieren und Testen von Software-Anwendungen. 

Chat GPT zum Beispiel kann Code selbst schreiben – und das wird großen Einfluss auf die Entwicklung von Software haben. Hier sind sich die Analysten von Gartner sicher: So verbessere die Softwareentwicklung mit KI die Produktivität von Entwicklern und ermögliche ihnen mehr Zeit für strategischere Tätigkeiten, wie zum Beispiel die Konzeption. Die Analysten betonen: Personen ohne Programmierkenntnisse erhalten so ebenfalls Zugang zur Software-Entwicklung und etablierte Programmierer können auf Best Practices zurückgreifen. Ein solcher Einsatz von KI ist laut Gartner einer der wichtigsten Trends für Unternehmen 2024. 

Trend 2: Generative KI? Ja, aber demokratisiert!

Welchen gewaltigen Einfluss generative KI haben kann, zeigt einerseits Chat GPT von Open AI eindrucksvoll – andererseits aber auch der Einsatz in der Cybercrime-Szene auf negative Art und Weise. So oder so: Generative KI gilt als der nächste Schritt in der künstlichen Intelligenz.

Kurz erklärt

Was ist generative KI?

Generative künstliche Intelligenz (generative KI) kann neue Inhalte und Ideen wie Konversationen, Geschichten, Bilder, Videos und Musik erstellen. Generative KI verwendet Machine Learning, insbesondere Deep Learning und nutzt hierfür unterschiedliche Datenquellen und Trainingsmethoden. Das Gabler Wirtschaftslexikon schreibt: "Generative künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug, das in repetitiven und kreativen Prozessen unterstützen kann. Viele Ergebnisse sind überzeugend und beeindruckend. Es entstehen jedoch ebenso Texte und Bilder, die unrichtig und unrealistisch sind – man spricht vom Halluzinieren – oder Personen verletzen."  

Gartner sieht in generativer KI einen der zentralen IT-Trends:  Demnach werde generative KI 2024 durch das Zusammentreffen von vortrainierten Modellen, Cloud Computing und Open Source demokratisiert und damit für Arbeitnehmer weltweit zugänglich.

Mehr noch: Gartner prognostiziert, dass bis 2026 mehr als 80 Prozent der Unternehmen Generative-KI-APIs (Application Programming Interfaces, zu Deutsch: Programmierschnittstellen) und -Modelle nutzen oder entsprechende Anwendungen in Produktionsumgebungen einsetzen werden. Zum Vergleich: Anfang 2023 waren es noch weniger als fünf Prozent. 

Trend 3: Bessere Wertschöpfung mit vernetzten Mitarbeitern

Trend 3 der wichtigsten zehn IT-Trends für Unternehmen 2024 geht zurück auf den Begriff der Augmented Connected Workforce. Der Trend ACW soll die Wertschöpfung menschlicher Arbeitskräfte optimieren.  Technologien aus der Augmented Connected Workforce nutzen intelligente Anwendungen und Personalanalysen, um das Wohlbefinden und die Fähigkeit von Arbeitskräften zu fördern und eigene Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Laut Gartner planen bis 2027 25 Prozent der CIOs Augmented Connected Workforce zu nutzen, um Mitarbeiter 50 Prozent schneller in Skills für Schlüsselpositionen trainieren zu können.

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Trend 4: Cybersecurity muss KI im Blick haben!

Logisch, dass die Demokratisierung von neuen Technologien aus der KI auch die Cybersecurity auf den Plan ruft. Wo mit generativer KI gearbeitet wird, braucht es laut Gartner ein entsprechendes Vertrauens-, Risiko- und Sicherheitsmanagement (AITrism), damit KI nicht außer Kontrolle gerät und Cybercrime nicht die positiven Vorteile von KI überschattet: Gartner fordert deshalb einen proaktiven Schutz von Daten, die Überwachung von KI-Modellen und darüber hinaus Risikokontrollen für Input und Output von KI.

Die Analysten erwarten, dass Unternehmen, die AI-TRiSM-Kontrollen anwenden, bis 2026 genauere Entscheidungen treffen werden, indem sie bis zu 80 Prozent aller fehlerhaften Informationen eliminieren. 

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Trend 5:  Mit Expositionsmanagement Cyberangriffe & Co. verhindern

Trend 5 der wichtigsten IT-Trends ist das Continuous Threat Exposure Management (CTEM). CTEM ist ein strategischer Ansatz in der Cybersecurity, mit dem Unternehmen in Echtzeit ihre Anfälligkeit für Bedrohungen – wie zum Beispiel Cyberangriffe – überwachen und verwalten können.

Zu CTEM zählen für Unternehmen präventive Maßnahmen, die Schwachstellen und Bedrohungen entdecken, noch bevor Hacker sie ausnutzen können. Gartner prognostiziert, dass Unternehmen, die ihre Cybersecurity-Investitionen auf der Grundlage eines CTEM-Programms priorisieren, bis 2026 einen Rückgang von Cybersecurity-Verletzungen um mehr als 60 Prozent verzeichnen werden. 

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Trend 6: Maschinelle Kunden

Maschinelle Kunden – kurz: „Custobots“ – sind nicht-menschliche Wirtschaftsakteure, die selbstständig verhandeln und Waren und Dienstleistungen gegen Bezahlung erwerben können. Was sich wie Zukunft anhört, ist bereits vielerorts im Einsatz: Ein Beispiel sind Trading-Bots, die über APIs miteinander kommunizieren, um etwa Krypto-Assets oder Aktien zu handeln. Dieser Trend soll sich laut Gartner weiter ausweiten. Demnach sollen bis 2028 15 Milliarden vernetzte Produkte existieren, die das Potenzial haben, sich wie Kunden zu verhalten. Unternehmen sollten den Trend also im Blick behalten.

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Trend 7: IT muss nachhaltiger genutzt werden

Trend 7 der wichtigsten IT-Trends sind nachhaltige Technologien. Mit nachhaltigen Technologien tragen Unternehmen laut Gartner dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu unterstützen und ESG-Anforderungen zu erfüllen. Mehr noch: Gartner gibt an, dass bis 2027 bei rund 25 Prozent der CIOs das persönliche Gehalt auch von ihrem Engagement in Sachen nachhaltiger Technologien abhängen wird. 

Definition 

Was bedeutet ESG?

ESG steht für Environmental Social Governance (zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Die drei ESG-Kriterien umfassen ein umfassendes Regelwerk zur Bewertung der nachhaltigen und ethischen Praxis von Unternehmen. Sie sollen sicherstellen, dass Unternehmen nachhaltig agieren und für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen werden können. Auf diese Weise können zum Beispiel Anleger neben der finanziellen Performance auch das natürliche und soziale Kapital von Unternehmen bewerten.

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Quelle: All For One Group/YouTube

Trend 8: Plattform-Engineering 

Im Plattform Engineering geht es für Unternehmen darum, zentrale Plattformen für die eigentlichen Tools und Arbeitsabläufe von Devops-Teams zu schaffen. Devops wiederum bleibt ein nach wie vor starker Trend in der Softwareentwicklung, da er dazu beiträgt, Barrieren im Lebenszyklus der Softwareentwicklung zu überwinden. 

Laut Gartner muss das Ziel von Plattform Engineering sein, User produktiver zu machen und ihre User Experience zu erhöhen. Spezielle Produktteams sollen dafür die Bedürfnisse der User durch entsprechende Schnittstellen zu nachgefragten Tools und Prozessen unterstützen. 

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Trend 9: Intelligente Apps

Trend 9 der wichtigsten IT-Trends für Unternehmen betrifft das Thema intelligente Apps. Insbesondere im B2B sind intelligente Apps in vielen Branchen schon heute Standard. Durch die Vorhersage von Mustern auf der Basis von Big Data zum Beispiel lassen sich personalisierte Erlebnisse schaffen, Aufgaben automatisieren und die Sicherheit verbessern. Anwendungen für künstliche Intelligenz und Machine Learning in Apps gibt es deshalb auch viele, zum Beispiel:

  • Chatbots,
  • Tonaufnahme-Apps in der Produktion, die akustische Anomalien von Maschinen senden,
  • Smarte Logistik-Apps,
  • Apps für Predictive Maintenance,
  • Apps zur Spracherkennung,
  • oder Sicherheits-Apps mit Gesichtserkennung zur Vorbeugung von Betrug,

um nur einige wenige zu nennen.

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Trend 10: Cloud-Plattformen für die Industrie

Für Branchen und Unternehmen maßgeschneiderte Plattformen aus der Cloud sind für Gartner auch 2024 einer der zehn wichtigsten Trends. Gartner prognostiziert, dass mehr als 70 Prozent der Unternehmen bis 2027 die Cloud für diese Lösungen nutzen werden. Dazu gehören Cloud Computing in Form von IaaS (Infrastructure as a Service), PaaS (Platform as a Service) und SaaS (Software as a Service). 

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Quelle: All for One Group/YouTube

Quelle Aufmacherbild: Adobe Firefly