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SAP IBP Einführung: So vermeiden Sie die Top 5 Stolperfallen

Geschrieben von Mittelstand-Heute-Redaktion | Oct 8, 2025 2:14:13 PM

SAP IBP verbessert die Supply-Chain-Planung – vorausgesetzt, die Einführung gelingt. Fünf typische Fallstricke und Tipps für ein erfolgreiches Projekt. 

Supply-Chain-Planung unter Druck 

Die aktuellen Herausforderungen in der Supply Chain sind vielfältig: Krisen, volatile Märkte und Fachkräftemangel verlangen nach flexiblen, transparenten und vorausschauenden Planungsprozessen. Gerade der Mittelstand benötigt leistungsfähige Tools für eine durchgängige Steuerung und setzt auf SAP Integrated Business Planning (IBP).

1. Fehlende Zieldefinition: Ohne Nordstern läuft Ihr Projekt ins Leere

Viele Unternehmen starten ihre IBP-Initiative mit der vagen Hoffnung auf „bessere Planung“, ohne konkret messbare Ziele festzulegen. 

Typische Folgen: 

    • Keine sichtbaren Projektfolge
    • Verzettelungen im Team 
    • Schwierige Argumentation gegenüber dem Management

Empfohlene Maßnahmen: 

    • Definieren Sie KPIs und legen Sie Zielwerte fest (z.B Forecast Accuracy +15%, Bestände -10%, Servicegrad +5%).
    • Verknüpfen Sie diese Ziele mit der Unternehmensstrategie.
    • Prüfen Sie die Zielerreichung fortlaufend. 

Ihr Vorteil: Klare Orientierung und messbarer Projekterfolg 

2. Unrealistische Erwartungen an IBP: Kein Allheilmittel für alle Planungsprobleme

IBP ist ein leistungsstarkes Werkzeug – aber keine Wunderwaffe. Häufig überschätzen Unternehmen die Fähigkeiten im Vergleich zu klassischen Systemen und sind nach dem Go-live enttäuscht. 

Typische Folgen: 

    • Missverständnisse über den Funktionsumfang 
    • Enttäuschung nach Inbetriebnahme 
    • Vertrauensverlust 

Empfohlene Maßnahmen 

    • Klären Sie genau, welche Module welche Funktionen bieten. 
    • Stellen Sie sicher, dass alle Fachbereiche die IBP-Logik verstehen. 
    • Kommunizieren Sie deutlich: IBP unterstützt Entscheidungen, trifft sie aber nicht. 

Ihr Vorteil: Realistische Erwartungshaltungen und dauerhafte Projektakzeptanz. 

3. Mangelhafte Datenqualität: Garbage in – Garbage out 

SAP IBP lebt von Daten. Fehlerhafte oder inkonsistente Stammdaten, Absatzhistorien oder Bestandsinformationen führen zu falschen Ergebnissen. 

Typische Folgen: 

    • Geringes Vertrauen der Anwender 
    • Unsichere Entscheidungsgrundlagen 

Empfohlene Maßnahmen: 

    • Führen Sie ein Data Assessment zum Projektstart durch. 
    • Bereinigen Sie Dubletten und harmonisieren Sie Stammdaten. 
    • Etablieren Sie eine Governance für stetige Pflege und Qualitätssicherung. 

Ihr Vorteil: Zuverlässige Datenbasis und hohe Nutzerakzeptanz. 

4. Zu komplexes Projekt: „Big Bang“ birgt Risiken 

Das Rollout aller IBP-Module auf einmal ist meist kontraproduktiv und überfordert die Projektteams. 

Typische Folgen: 

    • Überforderung und Ressourcenengpässe 
    • Lange Projektlaufzeiten 
    • Keine schnellen Erfolgserlebnisse 

Empfohlene Maßnahmen: 

    • Beginnen Sie fokussiert – etwa mit Demand Planning als Pilot. 
    • Machen Sie erste Erfolge sichtbar und teilen Sie diese intern. 
    • Skalieren Sie Schritt für Schritt weitere IBP-Module. 

Ihr Vorteil: Schnellere Resultate, weniger Risiko und nachhaltige Akzeptanz. 

 

 5.  Ohne Change Management keine Akzeptanz 

IBP betrifft Prozesse, Organisation und Kultur. Wer den Wandel nicht steuert, riskiert Widerstände. Das beste Tool ist nutzlos, wenn die Organisation nicht mitzieht. 

Typische Folgen: 

  • Nutzer bleiben bei alten Gewohnheiten
  • Widerstand in Fachbereichen
  • Geringe Nutzung trotz Investition 

Empfohlene Maßnahmen: 


  • Nutzen Sie die Excel-Integration von IBP als Einstiegsbrücke. 

  • Schulen Sie Key User und fördern Sie Multiplikatoren.

  • Verankern Sie Change Management im Projekt.  

  • Kommunizieren Sie Nutzen und Veränderungen regelmäßig. 

Ihr Vorteil: Hohe Akzeptanz und nachhaltige Nutzung von IBP. 


Resiliente Supply Chains dank SAP IBP

Eine erfolgreiche Einführung von SAP IBP stärkt Supply Chains und erhöht die Zukunftsfähigkeit. Mit klaren Zielen, realistischen Erwartungen, bereinigten Daten, einem schrittweisen Rollout und aktivem Change Management wird IBP zu einem mächtigen strategischen Instrument.